Sceptica
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wer war priklopil?
die profiler k?nnen nun einen anderen t?ter "studieren"
Immer mehr R?tsel ranken sich um den spektakul?ren Entf?hrungsfall in Missouri: Nachdem die Polizei nach vier Jahren den nun 15-j?hrigen Shawn Hornbeck und einen anderen Jungen befreit hatte, wirft ein alter Eintrag auf der Webseite seiner Eltern Fragen auf.
Hamburg/St. Louis - Die Nachricht auf der Webseite der verzweifelten Mutter, auf der sie Hinweise zum Verbleib ihres Jungen sammelte, war kurz: "Wie lange planst Du noch, nach Deinem Jungen zu suchen?" Ein Eintrag wie viele, doch die Nachricht war unterschrieben mit "Shawn Devlin". Ein schlechter Scherz? Oder ein versteckter Hilferuf?
Entf?hrung: Vier Jahre vermisster Junge gefunden
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Bei der gestrigen Pressekonferenz deutete Vieles darauf hin, dass der entf?hrte Shawn den Nachnamen seines mutma?lichen Entf?hrers, dem 41-j?hrigen Pizzaladen-Besitzers Michael Devlin, absichtlich benutzt hatte, um eine Spur zu legen.
Shawn selbst war auf der Pressekonferenz angewiesen worden, keine Fragen zu beantworten. Lediglich seine Eltern beschrieben ihre Erleichterung - und ihre Fassungslosigkeit angesichts der Tat. "Es ist schwer zu glauben, dass jemand so dreist sein kann", sagte Shawns Stiefvater Craig Akers am Samstag. "Vier Jahre, und er war die ganze Zeit direkt vor unserer Nase."
Vier Jahre Ungewissheit
Shawns Schicksal erinnert an den Fall der entf?hrten ?sterreicherin Natascha Kampusch aus ?sterreich: Im Oktober 2002 war der damals Elfj?hrige bei einem Fahrradausflug auf dem Land verschwunden. Trotz monatelanger Suche konnten ihn seine Eltern nicht finden. Um Hinweise und Spuren zu sammeln, richtete die Mutter die Webseite ein, auf der im Dezember 2005 auch die r?tselhafte Nachricht einging.
Als vor einem Monat ein weiterer Junge in der Gegend verschwand, der 13-j?hrige Ben Ownby, f?hrten die Spuren die Polizei zu einem Haus in Kirkwood, in das der Junge offenbar verschleppt worden war. Die Polizisten waren Hinweisen auf einen wei?en Pick-up nachgegangen, den sie auf einer Streifenfahrt in einem Wohnkomplex entdeckt hatten.
Bei der Befreiung von Ben am Freitagmorgen stie?en die Beamten auf einen weiteren Jungen und fanden schnell heraus, dass es sich um den seit vier Jahren vermissten Shawn Hornbeck handeln musste - eine Meldung, mit denen in Missouri wohl niemand gerechnet h?tte. "Es ist ein Wunder, es ist der beste Tag unseres Lebens", sagte ?bergl?cklich der Stiefvater des 15-J?hrigen, Craig Akers, am Samstag.
"Er hat nie ver?ngstigt gewirkt"
"Mein Herz schlug bis zum Hals, als er sagte, sie glaubten Shawn lebend gefunden zu haben", sagte Akers. "Ich glaube immer noch, in einem Traum zu sein, aber diesmal ist es ein guter Traum und nicht der Albtraum, den wir viereinhalb Jahre hatten", erkl?rte strahlend die Mutter Shawns, Pam Akers.
Shawn sei sich bewusst gewesen, dass ?berall nach ihm gesucht worden war. Psychologen spekulieren nun, ob er das sogenannte Stockholm-Syndrom hatte. Demnach entwickeln Opfer einer Entf?hrung unter Umst?nden Sympathien f?r ihre Entf?hrer.
Aussagen von Nachbarn st?tzen diese Vermutung: Ein Anwohner hatte am Donnerstag berichtet, dass er Shawn h?ufig im Garten gesehen habe, zusammen mit dem tatverd?chtigen Michael Devlin, den er "Dad" genannt habe. Sie h?tten zusammen gezeltet und ihm sei nie etwas Verd?chtiges aufgefallen, der Junge habe auch nicht ver?ngstigt gewirkt. Der Eintrag auf der Such-Webseite seiner Mutter jedoch f?gt sich nicht in dieses Bild ein - auch nach seiner Befreiung bleibt der Fall Shawn mysteri?s.
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