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cctv

Wirtschaftsblatt vom 18.12.2006:

Teilweise h?tten Nachrichten- und Bildagenturen sowie der ORF diese Fotos sozusagen als Drehscheibe weitergegeben.
Es sei "ein richtiger Verm?genszweig" entstanden. "Die APA hat die Bilder sogar mit ihrer Herstellerbezeichnung
versehen und damit den Eindruck erweckt, als w?rden diese von ihr stammen", kritisiert Zanger, der insgesamt
gegen "400 bis 500 Medien" vorgehen will. In ?sterreich seien dies u. a. auch Standard, Heute und Krone, international etwa die Agentur UPI. Zur internationalen Durchsetzung der Anspr?che will sich Zanger seines europ?ischen Anwaltsnetzes bedienen, in den USA arbeitet er mit der auf Sammelklagen spezialisierten Kanzlei Cohen, Milstein, Hausfeld & Toll zusammen.

Der Zeitraum der unautorisierten Ver?ffentlichungen belaufe sich auf zweieinhalb Wochen, wobei der Urheberwert laut Zanger in der ersten Woche pro Ver?ffentlichung 10.000 Euro, ab der zweiten 5000 Euro ausmacht. Dazu komme noch der doppelte Betrag als Schadenersatz - insgesamt somit ein Millionenbetrag. Zanger: "Es handelt sich um klare und grobe Urheberrechtsverletzungen, die sich durch Nachfragen leicht verhindern h?tten lassen."

Eva-Maria Painer selbst hat die umstrittenen Kampusch-Kindergartenfotos urspr?nglich der Polizei unentgeltlich
f?r Fahndungszwecke zur Verf?gung gestellt. Sie sagt, dass es ihr in erster Linie "nicht ums Geld geht", sondern
dass "der Gerechtigkeit Gen?ge getan" werde. Sie sei auch nicht direkt an Zanger herangetreten, sondern ?ber
Branchenvertreter, mit denen sie sich in der Causa beraten hat: "Am meisten hat mich ge?rgert, dass es bei den
Fotover?ffentlichungen viele Urheberrechtsbezeichnungen gegeben hat, nur nicht meine."
20.12.06, 00:05:30

Walter Pöchhacker

Manche Klagen verstehe ich. Ein Beispiel:

Am Umschlag meines Buches ist ein Foto von Natascha, welches ein Schulfotograf angefertigt und schon oftmals vorher der Polizei als Fahndungsfoto gedient hatte.

Nat?rlich setze ich mich vorher mit dem Fotografen in Verbindung. Er war total nett verlangte ? weil ihm das Schicksal Nataschas auch am Herzen Lag - kein Geld. Nur einen Quellenhinweis, der ohnehin selbstverst?ndlich war.

Nach dem Auftauchen Nataschas wurde dieses Foto hemmungslos weiter abgedruckt. Dass der Fotograf jetzt klagt ? ?ber Dr. Zanger ? verstehe ich. Eine Bemerkung am Rande: Es ist zuf?llig derselbe Fotograf, der auch Schulfotos von der ermordeten Nicole Strau gemacht hatte.

Mit dem Namen Eva-Maria Painer fange ich jetzt nichts an. Mir ist auch nicht klar, warum die Polizei Kindergartenfotos zur Fahndung verwendet haben sollte, wenn es weitaus aktuellere gab.
20.12.06, 08:45:23

cctv

Mir ging es nicht um die Klage der Fotografin.

Mich wunderte nur wie Frau Painer zu den Verwertungsrechten an den Bildern kam. Denn ich denke es ist nicht ?blich bei Kindergartenfotos die Rechte dem Fotografen zu ?bertragen.

Im UrhG ist es eindeutig geregelt:

[I]Eine Ver?ffentlichung von Fotos ist deshalb grunds?tzlich nur mit der Zustimmung der abgebildeten Person zul?ssig.[/I]

Denn die Ausnahme mit dem ?ffentlichen Interesse w?hrend der Entf?hrung ist ja heute obsolet.

Daher klagt Zanger prim?r in die Tasche von N.K. und die Fotografin fungiert nur als Strohmann.
20.12.06, 11:14:29

Walter Pöchhacker

Offen gestanden kenne ich mich in diesem Bereich nicht wirklich aus. Meines Wissens nach geben aber Fotografen keine Negative her, au?er man kauft sie Ihnen ab.

Das mit dem Einverst?ndnis der abgebildeten Person ... ja, m?glich, aber gilt das auch f?r ?Personen des ?ffentlichen Lebens?? Auch im ?Stern? waren ja Fotos. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Natascha gerade dem ?Stern?, der ja extrem kritisch berichtet hat, ihre Zustimmung gegeben hat.

Das gleiche trifft auf das Buch der Briten zu, wo es Fotos ? auch auf dem Umschlag ? gibt. Das Buch war ja auch f?r den deutschsprachigen Raum geplant und hier h?tte man locker klagen k?nnen.

Aber wie gesagt, ich kenne mich da nicht aus.
20.12.06, 13:02:16

Amateur Holmes

Wieso man sich jetzt auf einmal an ein Urheberrecht erinnert ist schon etwas komisch oder ?

http://www.kurier.at/nachrichten/chronik/55398.php
07.02.07, 21:25:15

maulwurf

07.02.07, 23:16:41

katz123

Der Urheber ist derjenige, der knippst. Er hat gewisse Rechte. Er darf nicht das Foto in unzul?ssiger Weise benutzen. In diesem Fall an die Presse verkaufen. Somit darf er auch keinen finanziellen Nutzen aus unzul?ssiger Weitergabe ziehen.

Im Kindergarten ist es ?blich, das die Fotografen ohne Auftrag die Kinder ablichten und dann den Eltern das Bild zum Kauf anbieten. Damit ist die Verwertung des Fotografen extrem eingeschr?nkt. Man kann von einer nachtr?glichen stillen Zustimmung der Eltern ausgehen. Aber nur in diesem Rahmen.

Wie jetzt die Foto verwendet werden entscheidet allein NK. Somit gibt es Chancen, das die Klage abgewiesen wird, weil der Fotograf nicht klageberechtigt ist.

Ich w?rde dem Fotografen 34,99 eur f?r das Aufnehmen der Fotos anbieten.

P.S. Vor Gericht und auf hoher See sind wir alle in Gottes Hand.
12.09.07, 11:12:18

katz123


Anwalt Gravenreuth zu Haftstrafe verurteilt

http://www.heise.de/newsticker/meldung/95843
12.09.07, 11:24:50

daPeda

[quote="katz123"]Der Urheber ist derjenige, der knippst. Er hat gewisse Rechte...
Ich w?rde dem Fotografen 34,99 eur f?r das Aufnehmen der Fotos anbieten.[/quote]

Vergiss nicht, dass es mit orf.at schon vor Monaten eine Einigung gegeben hat, wo sich die Fotografin weitgehend durchgesetzt hat!
12.09.07, 19:17:29

katz123

Ja, das war das Kl?gste, denn es war nicht das eigene Geld. Ersparrt wird ein unsicherer Rechtstreit.

Konflikte lassen sich auch anders l?sen. Da erschie?t ein Rechtsanwalt seinen Klienten und geht dann seelenruhig zu Polizei und behauptet, der Klient habe die Waffe mitgebracht, auf ihn gerichtet und er - der Anwalt - habe sie ihm abgenommen und dann erschossen. In einem andersartigen Fall hat ein Klient gleich zwei Anw?lte erschossen. Doch die Polizei hat den T?ter erschossen, bevor er seine Geschichte erz?hlen konnte.

Der ganze Berufsstand ist mehr sehr suspekt. Ich verstehe auch nicht, wer die Anw?lte von NK bezahlt. Von NK nehmen sie kein Geld, lese ich. Aber von wem dann? Die sind doch umfangreich t?tig. Alles kostenlos? Da kommt ein Klient mit einem lukrativen Auftrag und die sagen nein, ich habe leider keine Zeit, weil ich f?r NK kostenlos t?tig bin. Da fehlt mir der Glaube.
13.09.07, 11:43:44
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