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Walter Pöchhacker

Ich m?chte keinesfalls den Eindruck erwecken, ein Wunderwuzzi zu sein, zaubern zu k?nnen oder die Weisheit mit dem L?ffel gefressen zu haben. Genausowenig bin ich gegen die Polizei: Wir brauchen sie alle! Das betone ich auch im Vorwort meines Buches:

Auch wenn das Buch dem Image der Polizei nicht zutr?glich sein wird, ist es kein Buch gegen die Exekutive. Es richtet sich nicht gegen die vielen ?kleinen? Polizisten, die ambitioniert tagt?glich f?r unsere Sicherheit sorgen und nicht selten daf?r Kopf und Kragen riskieren.

Allerdings passieren ?berall dort, wo Menschen arbeiten, auch Fehler. W?rden Pannen demnach nicht auch bei der Polizei vorkommen, w?ren die Vertreter der ?Freunde und Helfer? geradezu unmenschlich. Vielleicht unfehlbare G?tter? Fehler kann man entweder selbst entdecken oder man kann mit der Nase darauf gesto?en werden. Man kann anschlie?end bem?ht sein sie zu korrigieren ? oder auch zu vertuschen!

Das Buch richtet sich gegen jene, die sich das Vertuschen von Fehlern, weit jenseits eines vielleicht noch verst?ndlich erscheinenden Korpsgeistes, zur obersten Maxime ihres Handelns gemacht haben. Besonders gegen jene Beamte, die sich bei jedem Erfolg ? und sei er auch noch so sehr durch ?Kommissar Zufall? gegl?ckt ? mit ihrer ?Seitenblicke-Mentalit?t? im Lichte der Kamerascheinwerfer sonnen, eine sachliche Kritik oder aufgezeigte Fehler hingegen als pers?nlichen Angriff betrachten.

Gegen jene, denen nicht nur die menschliche Gr??e zum Einbekennen von Ermittlungspannen fehlt, sondern die selbst dann noch mit einer letztlich geradezu d?mmlichen, vielleicht sogar kriminell ausartenden Vertuschungsorgie ? oder m?glicherweise auch in einer Art Machtrausch ? ihren Kopf retten wollen, wenn sie l?ngst erkannt haben m?ssten, dass dies auf Dauer unm?glich ist.

Gegen jene, die den Medien und der Bev?lkerung im Fall Natascha Kampusch seit M?rz 2001 wider besseres Wissen das M?rchen auftischen, vor einem gro?en R?tsel zu stehen, wie ein 10-j?hriges M?dchen spurlos mitten aus Wien verschwinden konnte.

Gegen jene, die einen Detektiv, der eine simple Beziehungstat aufgezeigt hat, mit nicht gerade zimperlichen Methoden mundtot zu machen versuchen.

Es ist auch gegen Innenminister Ernst Strasser gerichtet, der entweder nicht wei?, welche Zust?nde in seinem Ressort herrschen, oder es im konkreten Fall, aus welchen Gr?nden auch immer, gar nicht wissen will.

Wenn in manchen Passagen des Buches die Grenzen zwischen Ironie und Zynismus etwas verschwimmen, wird man daf?r vielleicht Verst?ndnis aufbringen, wenn man alle Hintergr?nde kennt. Sollten beim Leser manchmal Zweifel aufkommen, ob die beschriebenen Zust?nde in einem Rechtsstaat wie ?sterreich ?berhaupt m?glich sein k?nnen, w?re dies durchaus verst?ndlich. Auch ich h?tte sie, selbst nach 25-j?hriger Berufserfahrung als Detektiv, noch vor drei Jahren f?r unm?glich gehalten.

Das Buch w?re nie geschrieben worden und die ? anfangs noch menschlichen Fehler ? einzelner Beamter w?ren demnach auch nie in diesem Ausma? bekannt geworden, h?tte es unter den Verantwortlichen auch nur einen einzigen ?Menschen? gegeben, dessen Entscheidungen von dem Motto ?was wiegt?s, das hat?s? bestimmt gewesen w?ren. Schuld sind diese Akteure selbst.

Wien, im April 2004


15.12.06, 18:40:11
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