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Walter Pöchhacker

geändert von: Walter Pöchhacker - 08.05.17, 21:14:46

[B]Krone, 7. Mai 2017[/B]

http://www.krone.at/oesterreich/fall-kuehrer-julias-bruder-schrieb-an-verurteilten-zeuge-gefunden-story-568011

[...] [B]Sie darf nicht ruhen, und er will nicht ruhen: Und somit könnte der Akt Julia Kührer einmal mehr geöffnet werden. Der Anwalt des verurteilten Mörders der mit 16 Jahren verschwundenen Schülerin hat am Freitag die Wiederaufnahme des Verfahrens beantragt. Brisant: Julias Bruder unterstützt den 55- jährigen Häftling.[/B]


Mit blauem Kugelschreiber, in leserlicher Handschrift - datiert, unterschrieben. Mit dem Namen Stefan Kührer. Es ist der Bruder von Julia Kührer, der hübschen Schülerin aus Pulkau in Niederösterreich, die im Juni 2006 spurlos verschwand und erst Jahre später, am 30. Juni 2011, im letzten Winkel eines Erdkellers in Dietmannsdorf entdeckt wurde. Verbrannt, skelettiert.

Julia Kührer wurde 2012 am Friedhof der Pfarrkirche St. Michael beerdigt.

Julias Leiche in Keller von Michael K. entdeckt

Es war der Keller von Michael K., der 2013 wegen Mordes an der damals 16- Jährigen verurteilt wurde. Doch bis heute gibt es Zweifel an der Schuld des Videothekenbesitzers, der die Weinviertler Jugend mit harten Drogen wie Crystal Meth versorgt haben soll. Zumindest halten sich Gerüchte, wonach Julia an einer Überdosis gestorben und von Bekannten "versteckt" worden sein soll, hartnäckig.

"Habe einen neuen Zeugen aufgetrieben"

Julias Bruder jedenfalls könnte Näheres wissen, wie sein Schreiben, das er an den Mörder seiner Schwester ins Hochsicherheitsgefängnis Krems- Stein schickte, zeigt: "Habe ebenfalls einen neuen Zeugen aufgetrieben - ob er auch zu einer offiziellen Aussage bereit ist, kann ich noch nicht sagen." Anwalt Wolfgang Blaschitz ist zuversichtlich. "Wir finden den oder die Schuldigen. Mein Mandant hat das Mädchen nicht umgebracht." [...]

Sandra Ramsauer, Kronen Zeitung
07.05.17, 15:25:18

Walter Pöchhacker

Heute, 7. Mai 2017

http://www.heute.at/oesterreich/news/story/49366170

[...]
[B]Fall Kührer: Sitzt Falscher wegen Mordes in Haft?[/B]

von Walter Pohl - Knalleffekt im Fall Julia: Neben Verfahrensmängeln rund um den Tod der 16-Jährigen ortet Anwalt Blaschitz nun politische Einflussnahme.

Neben dem Antrag auf Wiederaufnahme des Verfahrens, bei dem der 55-jährige Videothekenbetreiber Michael K. 2014 des Mordes an Julia Kührer schuldig gesprochen und zu 20 Jahren Haft verurteilt wurde, ortet der Verteidiger des Mannes, Wolfgang Blaschitz, letztlich sogar Politwillkür, die angeblich hinter dem "Fehlurteil" stehen könnte.

Zur Erinnerung: Die Schülerin aus Pulkau (NÖ) war im Juni 2011 nach jahrelanger Abgängigkeit quasi "um die Ecke", in ihrem Heimatort Pulkau skelletiert und teilweise verbrannt in einem Erdkeller gefunden worden. Erster Reflex: Der Besitzer des Grundstückes, Michael K. eben, hätte das in der örtlichen Drogenszene verkehrende Mädchen getötet dann unter einer Decke versteckt und in seinem Keller angezündet, um alle Spuren zu verwischen. Der Erstverdacht nährte sich auch aus der Tatsache, dass Michael K. – er sitzt seither in der Strafanstalt Stein – Jugendliche im Bezirk mit Partydrogen versorgt hatte.

[B]Politische Einflussnahme?[/B]

Nun jedoch will der Advokat genug Indizien gesammelt haben, um eben die Neuaustragung des Verfahrens zu erreichen.
Und dazu gehört letztlich auch eine politische Verdachtslage. Blaschitz: "Die Schwester der jetzigen Landshauptfrau Mikl-Leitner betreibt in der Region eine große Landwirtschaft. Und der damalige Freund von Julia, Thomas S., gehört einer hochwohl angesehenen Familie aus der Gegend an."
Der Spin des Verteidigers sieht darob wie folgt aus: Die höchste Politik – also der damalige Landshauptmann und Mikl-Vertraute Erwin Pröll hätte es notdürftig lieber gesehen, wenn ein "einfacher Mörder" vor Gericht stünde und der damalige Freund des Mädchens – er war kurz in U-Haft gesessen – außer Obligo bliebe.

[B]OLG reduzierte Strafe[/B]

Weiteres "Indiz" dafür ist laut Blaschitz auch die spätere Aufhebung des Ersturteils "lebenslang" durch das "politisch diesbezüglich unabhängige" Oberlandesgericht in Wien und die Herabsetzung des Urteils auf 20 Jahre Haft.
Tatsächlich könnte die Tat auch ganz anders abgelaufen sein. Annahme: Julia Kührer ist im Zuge einer Drogenparty an einer Überdosis gestorben und wurde von anderen Jugendlichen dann im Keller des Michael K. "abgelegt". Blaschitz: "Ich bin mir sicher, dass wir den Fall jetzt aufklären können."

[B]Bruder will Täter entlasten[/B]

Tatsächlich sprechen mehrere Gründe gegen die von dem Gericht in Korneuburg vorgebrachten Indizien:
Michael K. als "Täter" müsste schon an Grenzdebilität gelitten haben, wenn er "sein" Opfer unweit des eigenen Hauses versteckt.
Die DNA-Analyse jener Decke, mit der die Leiche verhüllt worden war, ist laut Blaschitz "extrem mangelhaft" und selbst der Bruder des Opfers, Stefan Kührer, will – wie die "Krone" berichtet – mit neuen Indizien für eine Wiederaufnahme des Verfahren kämpfen.

[B]Neuer Richtersenat[/B]

Wenn, dann allerdings mit einem anderen Richtersenat als im ersten Prozess. Denn der, so Blaschitz, könnte damals ja womöglich auch politisch beeinflußt worden sein.
Insgesamt sollen in dieser Woche noch fünf weitere diesbezügliche Beweisanträge eingebracht werden.
08.05.17, 12:39:34

Walter Pöchhacker

geändert von: Daniel Pöchhacker - 08.05.17, 13:02:58

[B]Kurier, 8. Mai 2017[/B]

[URL="https://kurier.at/chronik/niederoesterreich/fall-kuehrer-antrag-auf-wiederaufnahme-beim-gericht-eingelangt/262.647.386"]https://kurier.at/chronik/niederoesterreich/fall-kuehrer-antrag-auf-wiederaufnahme-beim-gericht-eingelangt/262.647.386[/URL]

[...]

Im Fall Julia Kührer ist beim Landesgericht Korneuburg ein Antrag auf Wiederaufnahme des Verfahrens gegen den 2013 wegen Mordes Verurteilten eingelangt, bestätigte ein Sprecher am Montag. Nun werde umgehend ein Drei-Richter-Senat gebildet, der die Causa prüfen und der Staatsanwaltschaft eine Stellungnahme übermitteln wird. Eine Entscheidung wird dann schriftlich ergehen.

2006 war die damals 16-jährige Schülerin aus Pulkau im Weinviertel verschwunden, fünf Jahre später wurden ihre sterblichen Überreste im nahen Dietmannsdorf in einem Erdkeller auf dem Hof eines Videothekbesitzers, bei dem sich die Pulkauer Jugend getroffen hatte, gefunden. Die Todesursache konnte nicht mehr eruiert werden. 2013 wurde der Mann wegen Mordes verurteilt, in der Folge bemühte sich sein (neuer) Rechtsanwalt Wolfgang Blaschitz um neue Beweise, die für die Schuldlosigkeit seines Mandanten sprechen sollten. Am vergangenen Freitag brachte Blaschitz nun den Antrag ein.

Medienberichten zufolge soll u.a. der Bruder der Toten jemanden genannt haben, der einen Drogentod des Mädchens bestätigen könne. Gerüchte, dass die Leiche dann in dem Keller versteckt wurde, waren bereits vor und auch im Zuge der Verhandlung zur Sprache gekommen. [...]
08.05.17, 12:49:48

Walter Pöchhacker

8. Mai 2017

Wiederaufnahmeantrag im Fall Kührer

http://noe.orf.at/news/stories/2841771/

08.05.17, 14:56:56

Walter Pöchhacker

[B]OÖN, 8. Mai 2017[/B]

http://www.nachrichten.at/oberoesterreich/Fall-Julia-Kuehrer-Sitzt-ein-Unschuldiger-im-Gefaengnis;art4,2560543

[...]

[B]Fall Julia Kührer: Sitzt ein Unschuldiger im Gefängnis?[/B]

"Kein Mord, sondern Unfall": Mit neuen Zeugen will der Anwalt des mutmaßlichen Mörders beweisen, dass Julia an Drogen starb

KORNEUBURG. Fünf Jahre lang war die damals 16-jährige Schülerin Julia Kührer aus Pulkau im niederösterreichischen Waldviertel spurlos verschwunden. Zahlreiche Suchaktionen verliefen erfolglos. Bis im Juni 2011 wie durch Zufall zwei Passanten beim Ballspielen mit dem Hund in einem Erdkeller die sterblichen Überreste des Mädchens entdeckten.

Daraufhin galt der Grundbesitzer Michael K. (55) als der für den Tod der Schülerin Verantwortliche, obwohl die Todesursache bis heute unklar ist. Der Videothekenbesitzer, der auch unter Verdacht stand, die Pulkauer Dorfjugend mit Drogen beliefert zu haben, wurde im Jahr 2013 wegen Mordes verurteilt. Seine 20-jährige Haftstrafe sitzt der Mann in der Justizanstalt Stein ab.

Doch nun steht der Fall vor einem Wendepunkt. Der neue Verteidiger des 55-Jährigen, der Wiener Anwalt Wolfgang Blaschitz, hat am Freitag bei Gericht in Korneuburg einen Antrag auf Wiederaufnahme des Strafverfahrens eingebracht und will damit einen zweiten Prozess erreichen.

„Es war kein Mord, sondern es kristallisiert sich aufgrund mehrerer neuer Zeugen heraus, dass es ein Drogenunfall war und die Leiche im Keller meines Mandanten abgelegt wurde“, sagt Blaschitz im Gespräch mit den OÖN.
Julias Bruder bot Hilfe an

[B]Sogar ein Bruder der verstorbenen Jugendlichen ist von der Unschuld des Videotheken-Besitzers überzeugt. „Er hat meinem Mandanten einen Brief geschrieben, dass auch er einen neuen Zeugen kennt, der den Fall in einem neuen Licht erscheinen lässt“, sagt der Anwalt. Ein weiteres Mal befragen lassen will der Verteidiger auch den damaligen Ex-Freund von Julia, von dem sich das Mädchen noch kurz vor ihrem Verschwinden getrennt hatte. „Es gibt Zeugen, die aus seinem Mund gehört haben wollen, dass es ein Drogenunfall war.“[/B]

[B]Der Ex-Freund soll die Leiche in den Keller von Michael K. gebracht haben. Ersterer sei der Sohn einflussreicher Großgrundbesitzer. Ein Teil der Ermittler habe „alles getan, um ihn aus der Schusslinie zu nehmen“, ist der Anwalt überzeugt.[/B]

Am Landesgericht Korneuburg ist nun ein Drei-Richter-Senat zuständig, die Causa zu prüfen. Die Staatsanwaltschaft hat zunächst das Recht, eine Stellungnahme abzugeben. Eine Entscheidung, ob der Prozess neu aufgerollt wird, wird dann schriftlich ergehen. (staro)

Wolfgang Blaschitz, Verteidiger
[...]
08.05.17, 21:04:37
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