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Walter Pöchhacker

Die bittere Realität hat offenbar auch bei den Autoren Spuren hinterlassen.

Der Wiener Tatort mit dem vielsagenden Titel wird pünktlich anlässlich des 16. Jahrestages des "Verschwindens" von Natascha Kampusch ausgestrahlt. 20:15 Uhr, ORF 2.





02.03.14, 00:03:45

Walter Pöchhacker

02.03.14, 10:39:06

Walter Pöchhacker

02.03.14, 22:17:13

Altlast

Niels Kruse von stern.de hat die Anspielungen auf die Causa Kampusch nicht bemerkt. Unglaublich. :shock:

http://www.stern.de/kultur/tv/tatort-kritik-wiener-kartoffelchips-diaet-2092712.html
03.03.14, 09:51:24

Walter Pöchhacker

03.03.14, 10:47:21

Walter Pöchhacker

[B]Wissen 10 Millionen Zuschauer eigentlich, was sie gesehen haben?[/B]

http://kurier.at/kultur/medien/top-quote-fuer-tatort-10-mio-zuschauer-sahen-abgruende/54.173.068
03.03.14, 18:39:21

Walter Pöchhacker

Focus Online - 3. März 2014

http://www.focus.de/kultur/kino_tv/drehbuchautor-zu-parallelen-im-tatort-abgruende-im-fall-kampusch-ging-alles-schief_id_3655948.html?drucken=1

[...][B]"Tatort"-Drehbuchautor: "Im Fall Kampusch ging alles schief!"[/B]

Man hat mir (Autor Uli Brèe, Anm.) vor ein paar Jahren abgeboten, den Film über Natascha Kampusch zu schreiben, aber das Habe ich ohne eine Sekunde zu zögern abgelehnt. Weil ich selbst eine Tochter in dem Alter habe, konnte und wollte uch mich nicht so intensiv damit beschäftigen, wie ein Kind acht Jahre lang eingesperrt wird."

Was ihn aber an dem Fall interessierte: "Was danach ermittlungstechnisch alles schiefgegangen ist". Und das sei Einiges: Danach habe ein ganzes FBI-Team alles noch einmal aufgerollt.

[B]Fiktionaler Fall aus Verschwörungstheorien um Fall Kampusch[/B]

Er habe sehr viel recherchiert, so viel wie noch nie für ein Buch, und sogar Leute engagiert, die nur Material gesammelt haben. "Wir haben dann versucht, aus den ganzen Verschwörungstheorien und Vermutungen, auf die wir gestoßen sind, einen wohlgemerkt fiktionalen Fall zu bauen." Dem Zuschauer sei es dann selbst überlassen, sich die mögliche Wahrheit rauszuziehen. [...]
05.03.14, 09:54:49

Walter Pöchhacker

[B]Eine Frage der Ehre?[/B]

Der Autor Uli Brée hat also „so viel wie noch nie für ein Buch“ über den Fall Kampusch (und nicht etwa auch über andere „Kellergeschichten“ wie Josef F. und Marc Dutroux) recherchiert. Ein Fall – so sein Resümee - bei dem „alles schief ging“.

Das Resultat ist ein Krimi, der fast für einen Oscar vorprogrammiert zu sein scheint. Vorausgesetzt, er wird nicht in der Kategorie Spiel-, sondern Dokumentarfilm eingereicht. Und halt auch nur „fast“, weil dem Zuschauer viel Spielraum eingeräumt wird, seine eigene Fantasie blühen zu lassen. In weiten Teilen ist es aber hervorragend gelungen, die erschreckende Realität („Hinweise verschlampt, Beweisstücke vernichtet, Zeugen bestochen, Akten frisiert“) nachzuzeichnen. Jedenfalls weitaus besser, als in allen „Dokumentationen“ zusammen, welche bislang vom ORF unter das Volk gebracht wurden.

Der Autor versucht, den Gordischen Knoten um das Motiv mit der Darstellung eines Kinderpornoringes zu zerschlagen. Als Mastermind fungiert der hochrangige Bundesheeroffizier Paul von Fichtenberg (Heinz Trixner). Im operativen Geschäft ist Werner Nussbacher (Thomas Mraz als Idealbesetzung) tätig, der als Freund und Komplize des Entführers „Podovsky“ einen Tag nach dessen (angeblichem) Selbstmord ungeniert aus dessen Haus („an der Spurensicherung vorbei“) haufenweise belastendes Material abtransportiert. Unter „derselben verlausten Decke, die denen da ganz oben die kleinen Mädchen vermutlich zuführen“ steckt auch der von Beginn an mit dem Fall befasste Kriminalbeamte Markus Frey (Michael Dangl).

Frey wird schließlich von Nussbacher erschossen, der wiederum - auf der Flucht und (noch) im Besitz von Erpressermaterial in Form von versteckt aufgenommenen Kinderpornofilmen - einem vorgetäuschten Autounfall zum Opfer fällt.

Nachdem Paul von Fichtenberg polizeilichen Ermittlungen gegenüber immun ist und ihm nichts nachgewiesen werden kann, hilft Chefinspektor Moritz Eisner (Harald Krassnitzer) unbürokratisch mit einem Bluff und gleichzeitigem Appell an die Offiziersehre erfolgreich nach: „Entweder ich zeig` die (angeblich gerade noch ergatterte) Kassette Ihrer Frau – und dann dem Staatsanwalt, oder Sie regeln die Angelegenheit wie ein richtiger Offizier …“

Soweit die Fiktion.

Die Realität ist, dass diese drei Personen tatsächlich existieren und (noch) leben, was im Fall Kampusch (Wolfgang Priklopil, Chefermittler Oberst Kröll) ja keine Selbstverständlichkeit ist. Vermutlich haben die Betroffenen keine Freude, dass ihnen auf diese Art schon zu Lebzeiten ein Denkmal gesetzt wurde. Denn immerhin sind ihre Klarnamen nicht nur Insidern geläufig, sondern „geistern auch so herum“.

Walter Pöchhacker
09.03.14, 18:00:00
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