Walter Pöchhacker
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[B]Eine „schöne“ Optik?[/B]
Bekanntlich war Dr. Geiger – was lange bestritten wurde – auf mein Bestreben und Auflistung zahlreicher Ungereimtheiten – der Akt entzogen worden. Er landete beim damaligen Chef des Bundeskriminalamtes (BK) Dr. Haidinger, wo er monatelang offenbar gut aufgehoben war.
Erst nach neuerlicher, diesmal eingeschriebener Übermittlung unseres Berichtes erfolgte die Gründung der SoKo im Burgenland. Diese hätte nun – ohne Fahndungsdruck - alle Zeit der Welt gehabt, die Ermittlungsergebnisse des Sicherheitsbüros zu evaluieren bzw. mit meinem Bericht zu vergleichen.
Entweder wollte die SoKo ihre Kollegen in Wien nicht blamieren oder sie waren genauso unfähig. Dies hinderte sie freilich nicht daran, sich nach dem Entkommen von Frau NK erneut ins Zeug zu legen. Bekannt wurde der SoKo Chef – inzwischen Generalmajor – vor allem auch dadurch, dass er bei einer Pressekonferenz behauptete, Herr Priklopil habe bei einer seiner Überprüfungen eine Alibi nachweisen können.
Sicher wird das ein zeitlicher Zufall gewesen sein: Als ruchbar wurde, dass der Posten des Direktors für Dr. Haidinger nicht mehr verlängert würde, gelangten reihenweise E-Mails an die Öffentlichkeit und Haidinger behauptete, dass die Ermittlungspannen vertuscht hätten werden sollen. Dies führte letztlich zu einem parlamentarischen Untersuchungsausschuss, bei dem auch ich als Zeuge vorgesehen war. Vorgesehen war ich freilich nur sehr kurz, denn er wurde bekanntlich bald abgedreht.
Zwischenzeitlich wurde Herr Dr. Geiger vom Dienst suspendiert, weil er im Verdacht stand, einem befreundeten (zwischenzeitlich verstorbenen) Sauna- bzw. Bordellbetreiber – der ein Schwager des früheren Innenminister Schlögl war, mit dem auch Dr. Geiger ein sehr gutes Verhältnis gehabt haben soll – verraten zu haben.
Das war freilich nur eine ganz böse Intrige innerhalb der Polizeispitze, die monatelang die Gazetten füllte. Dr. Geiger wurde in zweiter Instanz freigesprochen: Sein Anwalt war Herr Dr. Ainether, mit dem er auch freundschaftlich verbunden sein soll. Geiger kehrte nach einem Abstecher zu Stronach wieder in den Schoß der Polizei zurück.
Die Adamovich – Kommission, eine neuerliche SoKO vom BK unter der Leitung von Herrn Oberst Kröll und die legenderen Streitereien mit der Staatsanwaltschaft dürfen als bekannt vorausgesetzt werden. Ebenso der Prozess Sirny vs. Wabl, der von der Soko verfolgt worden war. Wie bereits mehrfach berichtet, gab es reihenweise und großteils sogar durch Akten belegbare Falschaussagen, die aber offensichtlich niemand interessierten. Man könnte fast annehmen das dies deswegen der Fall war, weil es sonst wieder neue, unliebsame Wellen geschlagen hätte.
Nachdem Adamovich der Staatsanwaltschaft ständig Untätigkeit vorwarf, wurde der Grazer StA Mühlbacher beigezogen, der sicher einen Hoffnungsschimmer bedeutete. Immerhin ließ er meines Wissens nach ca. 120 Personen ausführlich und z.T. sogar mehrfach befragen. Besonders der frühere Freund von Priklopil, Ernst H., wurde mehrmals ins Gebet genommen. Sein Anwalt: Herr Dr. Ainether!
Adamovich hatte sich in der Hitze des Gefechtes zu Äußerungen hinreißen lassen, die er heute in dieser Form selbst bedauert und wegen der prompt ein erstinstanzliches Urteil wegen übler Nachrede präsentiert bekam. Seine Gegner konnten ihre Genugtuung darüber – vornehm ausgedrückt - kaum zurückhalten,
Erstaunlich für mich war, dass Adamovich noch weinige Tage vor der Pressekonferenz am 02.01.2010 davon ausging, dass gegen mehrere Personen Anklage erhoben werden könnte, wobei er sich das wohl nicht aus den Fingern gesogen haben wird.
Regelrecht „begeistert“ war ich als bekannt wurde, dass ausgerechnet Dr. Geiger, sozusagen der verantwortliche „Erstversager“ in dem Fall, an der Pressekonferenz teilnehmen würde.
Bei den wesentlichsten offen Fragen wurden Erklärungen präsentiert, die alles Bisherige in den Schatten stellen. Mehr möchte ich dazu nicht sagen!
Am selben Abend waren in „Talk of Town (Puls4) dann Emil Bobi (Profil) – der übrigens eine gute Figur machte, neben Dr. Geiger und Dr. Ainether zu bewundern. Betonen muss man freilich, dass ein Anwalt vertreten kann, wen er will! Es ist wohl ein Zufall!
Die Frage nach der Optik möge jeder für sich beantworten!
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