Forum zum Fall Natascha

[FONT="courier new"]Wenn ein Kind 6 Tage verschwunden war, findet man das schrecklich,
wenn ein Kind 96 Tage verschwunden war, ist es eine Tragödie.

Weil ein Kind 3096 Tage verschwunden war und es Hinweise darauf gibt,
daß es nicht an jedem einzelnen dieser 3096 Tage gequält wurde und
gelitten hat, weil Indizien darauf hindeuten, daß es schon nach
weniger als 3096 Tagen wieder auftauchen hätte können, deshalb wird
diesem Kind der Opferstatus aberkannt.

Klar, 1 Tag Skifahren muß man abziehen, wer skifährt kann nicht
gequält werden. Wenn man alle Weichnachts- und Geburtstagsfeiern,
alle Einkaufstouren, Spaziergänge und Fahrten im Auto zusammenzählt,
kommen bestimmt 90 Tage zusammen. Bleiben noch 3000. Ein Drittel davon
verbringt der Mensch schlafend: schon sind es nur noch 2000 Tage.

Putzen, kochen, Wäsche waschen, fernsehen, lesen, Radio hören,
alles nicht so richtig mit Leid verbunden. Bleiben, sagen wir,
700 Tage. Großzügig aufgerundet sind das also nicht mehr als
lächerliche [/FONT][FONT="arial"][COLOR="red"]ZWEI JAHRE LEID UND QUAL[/COLOR][/FONT][FONT="courier new"].

Und so jemand will Opfer sein?
[/FONT]

Um die Rechnung von @altlast gleich wieder über den Haufen zu werfen:

Ein Opfer, das solche Torturen durchleben muss, wird auch während des Skilaufens, des Bügelns etc. nicht von den Leiden befreit. In der «unendlichen Zeit» einer mehrjährigen Gefangenschaft mit «Folter», wirken ein paar Stunden wie ein Augenblick. Dazu kommt, dass dieser Augenblick ein sehr betrüblicher ist, da er in erneute Ausweglosigkeit / Aussichtslosigkeit / Hoffnungslosigkeit münden wird.

[I]Wer NK den Opferstatus abspricht, ist nicht ganz bei Trost.[/I]

Das einzige Element, das auf die Entführungsphase NKs etwas «entlastend» hätte wirken können, könnte ihr damals junges Alter gewesen sein.
Ich glaube fast, es war anlässlich einer ziemlich weit zurückliegenden Diskussion über die Kronzuckerentführung [URL="http://de.wikipedia.org/wiki/Kronzucker-Entf%C3%BChrung"]wiki[/URL] als argumentiert wurde, dass gewisse Emotionen, der Weitblick für die effektive Gefahr etc. bei Kindern «noch nicht voll angekommen» bzw. noch nicht voll entwickelt sind.
Diese mangelnde Wahrnehmugsfähigkeit für das volle Ausmass einer Situation, kann denn für die betreffenden Opfer eine schützende und entlastende Wirkung haben.

Da ich hingegen nicht vom Psychofach bin, leuchtet mir das Argument schlicht ein, ich kann hingegen nicht mehr dazu sagen.

[COLOR="firebrick"][B]Fantasiewelt der NK[/B][/COLOR]
So, wie sie offenbar bei WP lebte, war ihr Dasein auch von grosser Einsamkeit geprägt. Menschen weiten Gefängnisse mit Fantasie aus. Selbst wenn NK zeitweise über gewisse Medien verfügen konnte, blieben diese Einweg-Kommunikationsmittel.

Vorstellbar ist deshalb, dass sich NK in eine Fantasiewelt flüchtete, in der sie zweifellos eine schöne und sehr wichtige Rolle spielte (ohne eine solche wäre die ganze Kompensation ja unnötig). Als 2006 die «Brutalität» der Selbst-Befreiung eintrat, war es ihr also nicht zu verargen, dass vieles von NK an der Realität der sog. «freien harten Welt» vorbeilief.

Leidet sie noch stark an Flashbacks, wird das Zurückfinden in «unsere» Realität immer wieder gestört. Auch damit könnte begründet sein, wieso NK die Anforderungen, die sie an sich stellt, für die breite Öffentlichkeit gar nicht erfüllen kann.

[QUOTE]meine Auflistung war natürlich sarkastisch gemeint[/QUOTE]
na immerhin eine meinung, endlich, wenn auch sarkastisch - also wieder versteckt, diesmal hinter der form. wissen wir das nicht alles schon? was hat es damit zu tun, dass sie ein star sein will? will sie bloss ihrem vater gefallen, der sie schon als kleinkind zum star abrichten wollte? wieso spricht sie dann nicht einfach mit ihm? ich glaube, eine schlichte umarmung würde ihm mehr bringen als dieses promi-getue. sie macht sich selber zum opferaffen. braucht österreich so viele stars? wollt ihr die amstettener dann auch im TV sehen? so, wie ihr hier schreibt, scheint es ein menschenrecht zu sein, für erlittenes leid die gesellschaft zu drangsalieren. oh, ich bin ja so frustriert, krieg ich jetzt auch eine sendung? wann hasse ich genug, dass ich einen auftritt kriege??
bin ich froh, dass ich keinen tv habe.
(ich glaube langsam, dich, altlast, hat genervt, dass ich auf deine links, die du mir über mail geschickt hast, geantwortet habe, dass ich mit kampusch übersättigt bin.)

nicht vergessen, die weltweite hungersnot. was machen wir, wenn es ein menschenrecht wird, für erlittenes leid eine TV-sendung zu kriegen?

und dir amateur, muss ich sagen, ja, ich habe auch an mcLuhan gedacht, als du geschrieben hast, das kampusch sei ein medium. du missbrauchst jetzt leicht mcLuhan. the media is the message heisst nicht, dass du irgendwas als media betiteln sollst :D


also, macht's weiter gut hier, ich halte mich daran. man achtet kampusch am ehesten, wenn man sie ignoriert :p wenn man sie als opfer respektiert, obwohl sie keines sein will, weil sie gewonnen hat, den ersten kampf.

[quote="Altlast"]Strenge Rechnung, gute Freunde! Ok, Altlast?[/quote]Das stammt nicht von mir.

"geändert von: Walter Pöchhacker - Gestern, 22:39:47"

Ahso.

[quote="Altlast"][FONT="courier new"]Wenn ein Kind 6 Tage verschwunden war, findet man das schrecklich,
wenn ein Kind 96 Tage verschwunden war, ist es eine Tragödie.

Weil ein Kind 3096 Tage verschwunden war und es Hinweise darauf gibt,
daß es nicht an jedem einzelnen dieser 3096 Tage gequält wurde und
gelitten hat, weil Indizien darauf hindeuten, daß es schon nach
weniger als 3096 Tagen wieder auftauchen hätte können, deshalb wird
diesem Kind der Opferstatus aberkannt.

Klar, 1 Tag Skifahren muß man abziehen, wer skifährt kann nicht
gequält werden. Wenn man alle Weichnachts- und Geburtstagsfeiern,
alle Einkaufstouren, Spaziergänge und Fahrten im Auto zusammenzählt,
kommen bestimmt 90 Tage zusammen. Bleiben noch 3000. Ein Drittel davon
verbringt der Mensch schlafend: schon sind es nur noch 2000 Tage.

Putzen, kochen, Wäsche waschen, fernsehen, lesen, Radio hören,
alles nicht so richtig mit Leid verbunden. Bleiben, sagen wir,
700 Tage. Großzügig aufgerundet sind das also nicht mehr als
lächerliche [/FONT][FONT="arial"][COLOR="red"]ZWEI JAHRE LEID UND QUAL[/COLOR][/FONT][FONT="courier new"].

Und so jemand will Opfer sein?
[/FONT][/quote]


Jetzt müssen wir auch die Polizeikontrolle abziehen. Und die Tage, in denen sie vor die Tür gelaufen ist und wieder zurückgekehrt ist.

Aber im ernst: Diese Rechnung ist totaler Quatsch. Was immer auch geschehen ist. Das war keine Entführung!