Forum zum Fall Natascha

Wenn man Kultur nicht bloß als Entertainment oder gesellschaftliches Beiwerk betrachtet, sondern als Seismographie für unterschwellige Strömungen und Brennpunkt kollektiver Intensitäten, dann erscheint es interessant, dass dieser Tage in Krems NÖ das Donaufestival stattfindet.
http://www.donaufestival.at/
Neben vielen spannenden Bands (wie Ursula Rucker, Tortoise, Phosphorescent usw) finden auch wilde Performances statt.
ZB von Kenneth Anger
http://de.wikipedia.org/wiki/Kenneth_Anger
oder auch Bruce LaBruce
http://www.brucelabruce.com/
und andere (ich kann ja auch nicht alles kennen)
oder auch die "Melvins"
http://blogmedia.thenewstribune.com/media/MELVINS%20PROMO_01.JPG
Tja so hinterm Berg ist Niederösterreich wohl nicht...

Erwähnenswert erscheint mir noch das "Satan Mozart Moratorium"
von Paul Poet. Die Uraufführung fand ebenfalls beim Danaufestival Krems/NÖ statt.
http://www.skug.at/index.php?Art_ID=4373
Paul Poet folgt der interessanten Spur einer Verbindung des berüchtigten Heilmagnetiseur Anton Mesmer und des 12-jährigen Amadeus. Er sieht darin u.a. einen Missbrauchsfall.
Mesmer ist überhaupt ein Grossvater des Mind-Control und Vorläufer der modernen Psychotherapie:
http://yalepress.yale.edu/reviews.asp?isbn=9780300055887

Es befremdet mich schon etwas, dass alle acht Geschworenen einstimmig für "schuldig" gestimmt haben. Obwohl immer wieder von mangelhaften Ermittlungen von Seiten der Polizei auch die Rede war.

Ich habe heute Nacht absichtlich deswegen noch auf das Urteil gewartet, welches ja bei den Mitternachts-Nachrichten verkündet wurde.

Habe jetzt am Abend eine Diskussion gesehen im Puls4 den "Talk of Town", da war auch der eine Anwalt dort, und der hat erzählt, Osberger war fest davon überzeugt bis zum Schluss, dass er einen Freispruch bekommt.
Was die Wiederaufnahme des Verfahrens bringen wird, na man wird sehen, bzw. hören.

Wie eben immer, hat auch hier die Polizei vermutlich wieder mangelhaft recherchiert, außerdem ging alles wahnsinnig schnell bei diesem Fall, was ja auch recht sonderbar war.
Nun, das Opfer war eben ein Politiker, man hat rasend schnell einen Täter, auch mit vollen Namen und Foto in all den Medien gebracht, und rasend schnell versucht ihn zu verurteilen.
Ich bin halt der Meinung, dass der wahre Täter sehr wohl noch auf freiem Fuß irgendwo herumläuft, und sehr sonderbar sind ja die Aussagen seiner Söhne. Ob man da nicht irgendwie den Vater wo hineinreiten wollte? Und hier ergab sich vermutlich eine wunderbare Gelegenheit.

[quote="le amateur"]Ausserdem: Angesichts 20 Jahre Gefängsnisstrafe und des Umstands, dass es sich um einen Indizienprozess handelte, hätte man dem Verteidiger/Gutachter jede Gelegenheit der Gegenprobe (Strychnininjektion in Mon-Cheri) einräumen müssen.
Soviel Zeit muss sein.[/quote]
Das verstehe ich auch nicht. Vor allem deswegen nicht, weil bei einem Verbrechen generell nicht ausgeschlossen werden kann, dass jemand eine falsche (DNA) Spur gelegt haben könnte.

20 Jahre bedeuten - auch wenn O. vielleicht nach 2/3 freikommen sollte - in seinem Alter lebenslang.