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Musste heute an die nette ältere Dame, die einen Stock tiefer unter mir wohnte, denken. Aufgrund einer Badezimmerüberflutung , die bis zu ihrer Zimmerdecke durchsickerte lernten wir uns besser kennen. Unsere Treffen wurden zunehmend herzlicher und mehrmalig bot ich ihr an, ihren Küchenplafond neu auszumalen. Sie schob es aber immer wieder auf mit dem Hinweis, es ginge ihr grad nicht so gut. Das letzte mal als ich sie beim Hofer traf war im September 2006.Es ging ihr gar nicht gut und ich erzählte ihr, um etwas Freude und Hoffnung aufkommen zu lassen, wie wunderbar doch dieses Wiederauftauchen von Natascha Kampusch sei. Und wie grossartig sie sich im Interview, ganz ohne Ressentiment, präsentierte.
Meine Nachbarin wehrte ab und meinte verdrossen, es ginge ja nur ums Geld. Das hatte mich damals erschreckt. Kurz darauf starb sie. Gott hab sie selig. Vielleicht hatte sie recht, vielleicht war ich damals zu optimistisch und bin einer inszenierten Täuschung (in Sachen NK)aufgesessen.
Und dennoch: selbst das vorgetäuschte Bild, des Abstiegs in die Unterwelt und der Wiederkehr schuldet letztendlich seine Energie dem, der hinabgestiegen ist in das Reich der Toten und am 3. Tage wieder auferstanden ist: Jesus Christus.
Und das ist doch wunderbar: in jeder noch so verdrehten, verlogenen Story die in die Gehirne der Menschen geschraubt wird, gibt es diese unverwischbare Spur zur Wahrheit.
In diesem Sinne frohe Ostern an alle.
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