Walter Pöchhacker
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"Stern", Ausgabe 37/2010
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(...) Kampusch hatte unmittelbar nach ihrer Flucht im August 2006 weder mit ihrem Vater noch mit ihrer Mutter sprechen wollen. Das erste Zusammentreffen mit ihr in Diensträumen der Polizei begann Natascha Kampusch dann mit den Worten: „Mama, ich weiß, du hast es so nicht gewollt.” Polizeibeamte sprachen Natascha Kampusch später auf diesen Satz an. „Als wir dies machten”, sagt ein Polizist, „wurde diese Frage von ihrem psychologischen Betreuer Max Friedrich unterbunden.”
Ihr gesamtes Material hatte die Sonderkommission des Bundeskriminalamts auf 93 Seiten zusammengefasst und Ende vergangenen Jahres der Staatsanwaltschaft übergeben, im festen Glauben, weiter ermitteln zu können. Im Januar aber erklärte der Wiener Oberstaatsanwalt die Sache für beendet.
Das sehen nicht alle Ermittler so. „Wir haben bei fast jedem der Befragten das Gefühl, dass sie mehr wissen, als sie uns sagen. Auch bei Frau Kampusch”, erklärte Polizei-Oberst Franz Kröll. Doch er kann nicht mehr weiter forschen. Kröll starb Ende Juni, er erschoss sich mit seiner Dienstpistole.
In ihrem Buch klärt Natascha Kampusch die Rätsel nicht auf. Sondern fügt ein neues hinzu. Über ihren Entführer und seine ungeheuerliche Tat schreibt sie: Er wirkte wie jemand, dem ein entfernter Bekannter überraschend ein ungeliebtes Kind überlassen hat und der nun nicht weiß, wohin mit diesem kleinen Wesen, das Bedürfnisse hat, mit denen er nicht umgehen kann.”[/quote]
Soviel zum Thema Kampusch-Buch und "Quelle"!
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