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Sceptica

geändert von: Sceptica - 27.12.06, 11:43:35

fast wie ironie sieht es aus, dass ausgerechnet ein

[B]? Wolfgang Koch 2006[/B]

diese frage stellte: [B]Wer war eigentlich Wolfgang Priklopil?[/B]

[I] ?Ganz ohne Ursache, gleich bloss zum Scherz, ?bernimmt niemand die Last eines schweren Kapitalverbrechens, zumal wenn er dabei noch obendrein die qual- und angstvolle M?he hat, dieses Kapitalverbrechen 16-17 Jahre lang fortsetzen zu m?ssen.?

Oder: ?Wer h?tte das Interesse haben k?nnen, an einem armen, von fremder Barmherzigkeit lebenden Findling den Tod auf dem Schafott zu wagen, w?re nicht an diesem Findling weit mehr gelegen, als an irgendeinem Findlinge gelegen sein k?nnte??

Zwei S?tze des deutschen Philosophen Ludwig Feuerbachs aus einem Memoire ?ber den Fall Kaspar Hauser. ? Warum schrieb dieser temperamentvollste aller deutschen Philosophen des 19. Jahrhunderts ?ber den armen Findling Hauser? Weil das auch sein Vater, Paul Johann Anselm von Feuerbach, getan hatte. Der bekleidete 1828 das Amt des Gerichtspr?sident zu Bamberg.

Ludwig Feuerbach versuchte in seiner kleinen Nachschrift zur Untersuchung des Vaters den logischen Beweis zu f?hren, dass der Mann, der den im gew?lbten Gemach verwahrten Kaspar gefangen hielt, wohl eher sein Wohlt?ter und Retter war ? und nicht sein Peiniger. Feuerbach unterst?tzte damit das bereits in N?rnberg seit dem Erscheinen des armen Tropfes sich verbreitende Ger?cht: Kaspar sei ein f?r tot ausgegebener Prinz des Bayrischen Hauses, zumindest aus sehr hohem f?rstlichen Stand, und das Kind sei dreckigen menschlichen Absichten und Pl?nen schon an der Wiege zu Opfer gefallen.

Sicher, der Fall Hauser hat wenig mit Kampusch zu tun. Aber etwas eben doch: dass das ?ffentliche und wissenschaftliche Interesse viel st?rker dem T?ter als dem Opfer gelten m?sste (siehe oben).
Was bitte, fragen wir, war denn ?die Ursach? des Herrn Wolfgang Priklopil, 44, die Last dieses Kapitalverbrechens an einem Wiener Kind auszuf?hren? Was lag ihn an einer langj?hrigen Beziehung zu einer M?dchen unter dem Vorzeichen brutaler Gewalt? Was war es, das diesen T?ter antrieb?

War es exzessive Dominanzlust? Oder war es ein aggressiver Sadismus? War es Gott?hnlichkeitsstreben? Oder war es ein in der Praxis organisierter Mystizismus ? n?mlich der, ein von anderen unentdecktes Geheimnisse zu besitzen, das dem T?ter versprach den Sinn all dessen zu offenbaren, was ihm am Leben unsinnig erschien?

Wer nun war dieser eigenbr?dlerische und gemeine Ingenieur, der die ?sterreichische Qualit?tszeitung ?Der Standard? las und der mit Vorliebe den Kultursender ?1 h?rte?

Unglaublich, dass das bei all dem Getrommel niemanden interessiert.
[/I]

[URL="http://taz.de/blogs/wienblog/2006/10/26/wer-war-eigentlich-wolfgang-prokopil/"]http://taz.de/blogs/wienblog/2006/10/26/wer-war-eigentlich-wolfgang-prokopil/[/URL]

dies wurde bereits vor 2 monaten festgestellt, am Donnerstag, 26.10.2006, seither wurde der mantel der diskretion noch etwas dichter um die figur priklopil gezogen, als ob er dem gesetz der unschuldsvermutung unterl?ge. WIESO?


26.12.06, 12:23:36

Sceptica

geändert von: Sceptica - 27.12.06, 11:37:00

http://www.news.at/articles/0651/img/159994_i.jpg?1167122753
bild von profiler m?ller


NEWS berichtet ?ber den Top-Profiler Thomas M?ller.
es geht um die Wichtigkeit eines posthumen Psychogramms zu Wolfgang Priklopil:. m?ller meint wir sollten wissen, was seine Phantasien waren ...'



hm, ich verzichte darauf, das interview zu kopieren. es geht wieder nur darum, die fantasien des t?ters zu erl?utern. mir scheint das fast strategie der "news" zu sein, um die STORY zu belegen, wie sie geglaubt werden soll.

offen bleibt: wer war priklopil?

wenn diese szene der wahrheit entspricht:
[U]Priklopil rauschte auf der Flucht mit seinem allseits bekannten BMW bei einem Schanigarten eines seiner Stammlokale wie ein Irrer vorbei und bog bei der nahen Kreuzung mit quietschenden Reifen links ab.

2 Minuten sp?ter folgte mit "Trar?-trara" eine Funkstreife und bog ebenfalls mit quietschenden Reifen ab: nur nach rechts! Die staunenden Stammg?ste sollen sich zerkugelt haben.
[/U]

wenn er einen allseits bekannten BMW besass, stammlokale, einen freund, eine mutter hatte, wird er doch nicht SO isoliert gewesen sein.


26.12.06, 12:46:54

Sceptica

geändert von: Sceptica - 27.12.06, 11:44:38

hm, habe wieder mal ein posting "zitiert" statt "ge?ndert", deshalb diese leerstelle.
leerstellen sind nicht schlecht, geben raum zum nachdenken ;)
27.12.06, 11:38:24

Sceptica

habe ?ber weihnachten "malina" gelesen, spielt sich in wien ab, wenn nicht das copyright w?re, w?rde einige passagen gut hier hinein passen :cool:
27.12.06, 11:40:38

maulwurf

Das wundert mich auch schon die l?ngste Zeit, wieso man ?ber den T?ter eigentlich null h?rt. Und damit meine ich nicht die Dinge, ?ber die Natascha Kampusch nicht sprechen will, sondern so von offizieller Seite, im sachlichen Sinn. Was er war, wieso er so war, usw. ...
27.12.06, 15:55:51

Sceptica

@maulwurf
habe lange ?ber die aussagen des profiler nachgedacht. er sagte, man m?sste die fantasien des priklopil kennen, um f?r weitere f?lle zu lernen. er ist offenbar der meinung, dass erst die fantasie da ist, dann sich verfestigt, dann die handlung folgt. die fantasie die realit?t v?llig ?berlagert.
(eigentlich total normale aussagen, die jeder irgendwie mit gesundem menschenverstand ausger?stete mensch, vorbringen w?rde)
dass so wenig dar?ber berichtet wird, erstaunt mich nicht. es gibt doch diese unselige diskussion, ob die video-gewalt-spiele zu schulgewaltdelikten f?hren. die fachwelt ist uneinig.

wenn man dann mal von einem irren in die chat-welt eingef?hrt wird, z.b. bei knuddels.at - und sieht, wie die jugend da verbl?det - meine g?te, was kommt noch auf uns zu?
jeder l?gt, gibt sich als was anderes aus, als er ist, macht psychospiele im sinne: wenn du mir nicht glaubst, hasst du mich, wenn du mich liebst, chattest du bis zum umfallen. intrigen sind an der tagesordnung. wenn du ein paar stunden offline warst, schreibt der moderator: du hast uns gefehlt!
also, was da abgeht, kann man gar nicht beschreiben. das spielen mit der identit?t wird normal. man schreipt exttra fals, dahmit mann keine ferantwordung tr??gt mus ich glaup mier wihrt schleckt.
30.12.06, 21:52:02

maulwurf

Zuerst mal zum Internet - die div. Verr?ckten hat es ja immer schon gegeben, aber durch das Internet werden sie heutzutage halt weithin sichtbar.

Und zur Sache:

http://wien.orf.at/stories/161677/

Haller glaubt nicht an "Zufallsopfer"
F?r Gerichtspsychiater Reinhard Haller war Natascha Kampusch kein zuf?llig ausgew?hltes Opfer. "Ich denke es hat sicher eine Rolle gespielt, dass sie ein Kind war, wie sie sich bewegt, wie sie gelacht wie sie gesprochen hat, vielleicht auch ihr famili?rer Hintergrund", so Haller.

Es sei aber auf jeden Fall so gewesen, dass dieses M?dchen nicht zuf?llig in seinen Erlebnisbereich gekommen sei, sondern er habe sie schon lange Zeit beobachtet, er wusste sehr viel ?ber sie, so Haller ?ber Wolfgang Priklopil.

Und:

Einmal mehr appelliert in der Doku auch der Psychiater und Betreuer von Natascha Kampusch, Max Friedrich, an die ?ffentlichkeit und die Medien, die junge Frau in Ruhe "leben zu lassen".

---------

Aha ... deshalb also die Doku und die neuen Interviews ... ein Paradoxon.
03.01.07, 15:52:33

maulwurf

Ok, ich hab die Doku gesehen. Werd mich so kurz wie m?glich fassen, weil ich schon gespannt bin, was andere dazu sagen und nur ein paar "Stichworte" aufgreifen will.

1. Nachdem er sie in den Kleinbus gezerrt hatte, w?ren sie stundenlang im Kreis gefahren, sagte Natascha Kampusch. Nicht, dass ich behaupte, ich k?nnte mich in so einen Irren hineinversetzen, aber wenn es heisst, er war immer penibel, hat vorausgeplant, etc. - wieso stundenlang im Kreis fahren?

2. Bei der Rekonstruktion war kurz die Uhr eingeblendet, anscheinend einige Minuten, bevor sie die Wohnung verlassen hat, war irgendwie so - Uhr - kurzes Fr?hst?ck - Schuhe/Jacke anziehen, Streit mit Mutter - raus bei der T?r. Und die Uhr stand laut der Rekonstruktion vor all diesen Kleinigkeiten auf 7.05 Uhr.

3. Interessant auch, dass beide Eltern die Polizei kritisieren, das hab ich vorher noch nie geh?rt (aber wie gesagt, verfolge alles nur am Rande, vielleicht ist es mir einfach entgangen).

4. Bei den Stiefel-Fotos war sie 3 Jahre alt, wenn ich mich richtig erinnere, was die Mutter gesagt hat. Also nicht 5, sondern 3? Und wenn ja, warum kann sie sich dann noch so genau dran erinnern? Sie hat es in Interviews ja beschrieben, dass es ihre Idee war, usw. Kann man sich so genau an Ereignisse erinnern, die passiert sind, als man 3 Jahre alt war?

5. Friedrich wollte allen, die Widerspr?che hinterfragen, einreden, dass sie es offenbar noch schrecklicher haben und die Wahrheit nicht akzeptieren wollen. Welche Wahrheit? Mittlerweile hat das ganze tats?chlich nur noch Real Life Soap-Charakter. Ich will es sicher nicht schrecklicher, brauche auch keinen Psychiater, der die "Welt?ffentlichkeit" manipulieren will. Wenn es allerdings die Medienexperten, die diese Doku ausgeheckt haben (die angeblich alle offenen Fragen beantworten sollte) zusammenbringen, dass im Gegenteil neue aufgeworfen werden und noch mehr Widerspr?che entstehen, dann wirds ein bissl kompliziert. Vielleicht nur schlecht gemacht und schlecht durchdacht, und es gibt gar keine Widerspr?che. Dann hat da aber wer ordentlich in den Gatsch gegriffen. :confused:
03.01.07, 22:09:48

Sceptica

hallo maulwurf
ich habe ja schon vor einer stunde posten wollen, da ich die sendung gar nicht sehen kann. ich dachte mir, dass alle, die hier schreiben, am tv h?ngen :cool:
der vorbericht zu der sendung war schon verwirrend genug. wie du schriebst, der widerspruch der heilsgemeinde, der helferclique, die das opfer vorne hinstellt um zu sagen, [I]das sollten wir nicht zeigen, damit ihr wisst, was wir meinen, zeigen wir es.[/I]
die rekonstruktion des geschehens vor der entf?hrung finde ich besonders l?cherlich, kommt gar nicht mehr darauf an, ob da eine uhr war - habe schon hier im board mitgekriegt, dass es offenbar eine meinungsverschiedenheit bzgl. der zeit gibt. wieso muss jetzt das opfer, das damals ein 10-j?hriges kind war, notabene, herhalten, um diese widerspr?che zu kl?ren?

sorry, es gibt ja keine widerspr?che :p
03.01.07, 22:27:35

maulwurf

Was die Uhrzeit angeht, da ist es ja auch interessant, was NICHT gesagt wurde. N?mlich, wann diese F?rderstunde anfangen h?tte sollen. Und wie lange der Weg gedauert h?tte, usw.

Die Polizei hat in der Doku auch Image-Pflege betrieben. Denn Sp?rhunde h?tten ja nichts gebracht, weil die das Verlies auch nicht gefunden h?tten. Dabei geht es doch eigentlich darum, ob sie generell Spuren h?tten finden k?nnen, z. B. im Auto. Dann h?tte man auf jeden Fall eine Verbindung zwischen Frau Kampusch und P. gehabt. Das h?tte wohl gen?gen m?ssen, um dort weiterzuermitteln, oder?

Letztendlich ist die ganze Geschichte in all den Monaten ein tolles Beispiel daf?r, wie Propaganda und Manipulation durch die Medien funktioniert.
03.01.07, 22:53:32
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